Über die erste Runde des Bundeswettbewerbs Mathematik (BWM) 2010 habe ich in diversen Beiträgen berichtet. In der letzten Februarwoche hatte ich (soweit sich das aus meinem statistischen Material ablesen lässt) einen neuen Besucherrekord, der wohl nicht zufällig vor dem Abgabeschluss der ersten Runde am 1. März lag. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa drei Viertel aller Seitenaufrufe auf meinen BWM-Beiträgen, davon wiederum etwa zwei Drittel auf einem Einzigen. Erwartungsgemäß fielen die Besucherzahlen anschließend dann auch deutlich ab.
Natürlich lässt sich die Motivation der Besucher nicht sicher feststellen. Da die meisten jedoch über Google ihren Weg auf dieses Blog fanden, fand ich es doch interessant, die Suchbegriffe anzuschauen. Grob geschätzt in der Hälfte aller Suchausdrücke zum BWM fand sich (meist am Ende, gelegentlich auch am Anfang) einer der Begriffe „Lösung“ oder „Lösungen“. Mich würde interessieren, wie viele meiner Besucher tatsächlich gehofft haben, fertige Lösungen zu finden, und wie viele diese dann – in welcher Form auch immer – tatsächlich verwendet und am Ende auch noch ihre Selbstständigkeitserklärung unterschrieben hätten. (Die Selbstständigkeitserklärung bezieht sich eindeutig auch auf die Lösungsfindung, auch Diskussionen im Internet sind explizit ausgeschlossen)
Nachdem ich keine Lösungen veröffentlicht hatte, wurde ich in meinen Kommentaren dafür auch recht wüst beschimpft (inzwischen habe ich beschlossen, solche Kommentare konsequent zu löschen) und eindeutig zur Herausgabe von Lösungen aufgefordert (es wurde wohl davon ausgegangen, dass ich welche hatte, was erkennbar nicht der Fall war). Ich frage mich nun vor allem, was das Ziel derer ist, die – auf welchem Wege auch immer – versuchen, die Lösungen von Anderen zu bekommen. Spätestens ab der zweiten Runde kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwer Lösungen herausgibt (die Aufgaben werden nur den erfolgreichen Teilnehmern der ersten Runde überhaupt mitgeteilt) und wirklich interessant werden die Preise ja eigentlich erst mit der dritten Runde, zu der die Teilnehmer persönlich erscheinen müssen. So gesehen erscheint mir der praktische Nutzen dieses Betrugs höchst zweifelhaft, mal ganz abgesehen davon, dass der Charakter eines fairen Wettbewerbs verloren geht. Aber das geht wohl nicht allen so: Aus einem Kommentar hier im Blog (es ging eben um den Nutzen meiner angeblich vorhandenen Lösungen für andere):
natürlich hilft mir das weiter was glaubs du denn.
Meinst du etwa ich sollte meinen Geist weiterbilden indem ich selbst die lösung finde
Hat jemand weitere Vorschläge für den Umgang mit solchen Kommenta(to)ren?